Man liest immer über Barrierefreie Wohnungen und Häuser. Nur kaum einer denkt auch an den Garten!
Für viele Gehbehinderte Menschen ist der Garten nur schwer zugänglich oder man kommt bis zur Terrasse und dann nicht weiter.
Hier kann man Abhilfe schaffen!
Gute Tipps, wie man seinen Garten barrierefrei gestalten kann, gibt es hier: barrierefrei-leben-tipps-fuer-einen-barrierefreien-garten
Fachtag „Wohnen geht (auch) anders“ in der Stadthalle Metzingen
„Alle Menschen haben das Recht,
selbst zu bestimmen,
wo, wie und mit wem sie leben wollen!“
Am 05.05.2018, dem „Protesttag für die Rechte von Menschen mit Behinderung“, besuchten wir die Veranstaltung der „Liga für Teilhabe im Landkreis Reutlingen“ und „WIM – Wohnen und Inklusion in Metzingen“.
Nach der Begrüßung standen zwei Impulsvorträge auf dem Programm:
Zum Thema „Wohnen ist Silber – Leben ist Gold“ Entwicklung und Notwendigkeit lebensorientierter Angebote für Menschen mit Handicap sprach Hartmut Seitz-Bay von „Offene Hilfen gGmbH Heilbronn“.
Tobias Polsfuß (Mitinitiator von WOHN:SINN München), der vom Alltag in einer inklusiven WG des Trägers „gemeinsam leben lernen e.V.“ erzählte, benannte seinen Vortrag mit dem Titel „Inklusives Wohnen – was alles möglich ist“. Er berichtete auch von inklusiven Wohnprojekten die er bundesweit besucht hat.
Es gibt schon viele großartige Projekte, die „Wohn:Sinn“ auf Ihrer Onlineplattform zusammengetragen hat.
Zum Beispiel inklusive Wohngemeinschaften in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben und dass dieses Zusammenleben für alle Beteiligten eine WIN WIN WIN WIN Situation darstellt.
Auf der Webseite www.wohnsinn.org findet man allerlei Informationen darüber, wie man solch eine „WG“ gründet. Sie leiten Schritt für Schritt durch einen Gründungsleitfaden für inklusive WGs. So gewinnt man einen Überblick darüber, worüber man sich bei der Gründung einer inklusiven WG Gedanken machen muss.
Später am Tag fanden Workshops zum Thema „Inklusives Wohnen“ statt.
Unter anderem über Mehrgenerationen-Wohn-Projekte, die der Frage nachgehen, wie diese Lebensform organisiert werden kann. Es wurden alternative Wohnformen für Menschen mit Behinderung vorgestellt.
Diese ermöglichen es ihnen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen in dem
Gemeinschaft, notwendige Hilfestellungen, wie auch Privatsphäre ihren Platz finden.
Es wurden auch Wohnprojekte aus dem Raum Heidelberg oder Köln vorgestellt.
Wir waren begeistert von den Informationen die wir mitnehmen konnten. Nicht umsonst ist Wohn:sinn Gewinner des SMART HERO AWARDS 2017 von Facebook und der Stiftung Digitale Chancen und hat den 3. Platz beim GUTEN BEISPIEL 2018 von BAYERN 2 gewonnen.
Nicht zuletzt blieb bei uns das Plädoyer von Oekogeno (eine Beratungs- und
Finanzierungsgenossenschaft für nachhaltiges Wirtschaften mit ökologisch-
sozialer Ausrichtung) in Erinnerung, dass auch die Städte sich bei den Zuschlägen und Vergaben von dem Gedanken der höchsten Rendite lösen müssten um integratives und bezahlbares Wohnen in einem nachhaltigen Kontext zu ermöglichen.
Deutlich wurde: es ist so vieles möglich wenn man wirklich will und weiß wo man sich Hilfe holen kann.
Es war Mut machend zu sehen, wie sich auch Menschen mit hohem Hilfebedarf ihren Weg zu einem Wohnen nach ihren eigenen Vorstellungen erkämpft haben.
„Nur was zur Tat wird, hat einen Wert“ – das Motto der abschließenden
Podiumsdiskussion machte deutlich, dass wir in einem neuen Zeitalter des
Wohnens mit Handicap angekommen sind und dass hier noch viel Umdenken notwendig ist.
Seit 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK).
Neben dem Schutz vor Benachteiligung sind die "volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft" die zentralen Prinzipien, welche mit dem Bundesteilhabegesetz umgesetzt werden soll.
Da in unseren Gesprächen bei beinamputiert-was-geht immer wieder Themen wie „Alleine wohnen mit Handicap“ oder auch „Wohnen im Alter“ besprochen werden, können wir an dieser Stelle nur ermutigen sich mit Projekten solcher Art auseinanderzusetzen.
Auch Menschen mit einer Beinamputation haben in Sachen Wohnen besondere Bedürfnisse und Sorgen diese (bezahlbar) erfüllen zu können. Da dies vielerorts noch nicht wahrgenommen wird lasst uns hierauf hinweisen!
Dies kann unsere Form von Protest für die Rechte von Menschen mit Behinderung sein!
Je nach Wohungssituation und Mobilität kann es notwendig und hilfreich sein, das Bad entsprechend umzubauen, damit auch hier Selbständigkeit erreicht werden kann. Ein niedriger Einstieg in die Dusche, eine Sitzvorrichtung (ein fest montierter Klappsitz oder ein einfacher, rutschfester Hocker) und ein rutschfester Boden sind von Vorteil und bieten die nötige Sicherheit. Die Krücken sollten außerhalb der Dusche so deponiert werden, dass sie nicht umfallen und jederzeit griffbereit sind.
Ist eine Badewanne vorhanden, kann der Einstieg bequem über das Sitzen am Wannenrand erfolgen. Je nach Bedarf kann auch hier eine (elektrische) Einstiegshilfe angebracht werden.
Über diese und weitere Hilfsmittel wie Haltegriffe, Toilettensitzpolster, Rampen etc. sollte man sich bei Bedarf im gut sortierten Sanitätsfachhandel informieren.
Eine Möglichkeit um sich z.B. über Zuschüsse zu Informieren findest du unter
https://www.myhandicap.de/barrierefrei-wohnen/bauen/
und
https://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/barrierefreies-wohnen
und
Was, wenn ein Behindertengerechter Umbau mal repariert werden muss: Auch für anfallende Reparaturkosten kann die Pflegekasse Zuschüsse zahlen.
Link zu dem Artikel "Wenn der elektrische Türöffner kaputt geht"
Quelle „Sozialverband VdK“